Steve Carver

Western Portraits of Great Character Actors

The Unsung Heroes &
Villains of the Silver Screen.

With a Foreword by Roger Corman.
Text and Filmographies
by C. Courtney Joyner.
Original Edition in English.
Approx. 288 pp
with over 150 pictures in b/w and color.
Hardcover with extra strong boards.
Format 21 × 26.4 cm.

ISBN-10: 3-283-01290-3
ISBN-13: 978-3-283-01290-8
€ (D): 39,95
€ (A): 41,10
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Der amerikanische Westen, wie wir ihn uns vorstellen, ist stark durch den Film definiert. Die Geburtsstunde des Films lag nicht allzu weit entfernt vom Ende des amerikanischen Bürger­kriegs und dem Zusammenführen der Eisenbahnlinien am Promontory Point. All das war dem Publikum noch bewusst, als 1903 mit THE GREAT TRAIN ROBBERY der erste Western gezeigt wurde. Und bekanntlich ist das Erschaffen eines Mythos mindestens ebenso bedeutend wie die brutale Wirklichkeit. Ganz so wie der Reporter in John Fords DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS zu Jimmy Stuart sagt: „Das hier ist der Wilde Westen. Wenn die Legende zur Tatsache wird, druck die Legende.“

Gestaltet in zeithistorischem Kolorit, ganz in Anlehnung an die unsterblichen Fotografien eines Edward S. Curtis, zeigen die WESTERN PORTRAITS OF GREAT CHARACTER ACTORS die Aura und den Mythos des Wilden Westens in authentischer Ausstattung, mit Waffen und Kostümen.

Vieles bisher Unbekanntes erfahren wir über die epischen Hollywood-Western und TV-Serien in diesem umfangreichen Bildband anhand der Anekdoten und Biographien zu den Darstellern.

Die Liste der über 80 Schauspieler enthält Legenden wie Karl Malden, David Carradine, Denver Pyle, R.G. Armstrong, L.Q. Jones, Horst Buchholz, Henry Silva, Ruta Lee, Morgan ­Woodward, Bo Hopkins, Clu Gulager und 72 weitere.

Der Bildband bietet eine noch nie gesehene und über Jahrzehnte zusammengestellte Portrait-Sammlung. Das Filmgenre Western, über Jahre nicht mehr „in Mode“, ist seit einem Jahr wieder sehr angesagt. WESTERN PORTRAITS wird einen Schwall nostalgischer Gefühle auslösen und dient als Quelle zum Thema Hollywood-Film.

The American West, as we know it, is defined by the movies, and the Western is the oldest film genre. When the movies were born, it was not that long after Promontory Point and the Civil War, so those memories were still there in the minds of the very first movie audiences as they ­watched The Great Train ­Robbery. And the myth-making is as important as the brutal truths of history. As the reporter tells Jimmy ­Stewart in Ford’s The Man Who Shot Liberty ­Valance, “This is the West, sir. When the legend becomes fact, print the legend.”

Rendered in rare, evocative tones reminiscent of Edward Sheriff Curtis’s immortal photographs, Western Portraits of Great Character Actors provides readers with a collection of stylized portraits that capture the allure and mystique of the Old West, complete with authentic costuming, weaponry and settings.

From the epic feature film to the TV series and serial, this coffee table book will put the story of character actors and the significance of their memorable roles into an entertaining ­perspective.

The subjects include such popular, recognizable actors as Karl Malden, David Carradine, Denver Pyle, R.G. Arm­strong, L.Q. Jones, Horst Buchholz, Henry Silva, Ruta Lee, Morgan Woodward, Bo Hopkins, Clu Gulager and 72 others.

The market for this book will include lovers of classic ­cinema, Western history aficionados, writers…

CULTURMAG schreibt:

Western-Porträts, ganz groß, Charakterdarsteller allesamt

Alf Mayer über das Fotobuch „Western Portraits. The Unsung Heroes & Villains of the Silver Screen“

Mit diesem Buch bin ich spät, es ist im November 2019 erschienen, ich bin froh, es jetzt entdeckt zu haben. Und eine Entdeckung ist es. Bekommt einen Ehrenplatz im Regal. Staub wird es dort ebenso wenig ansetzen wie das Genre, dem es  auf so besondere Art gewidmet ist – dem Western. Der ist neben dem Jazz die einzige andere echte amerikanische Kunstform, dieses Buch setzt ihm ein Denkmal.

Autor Steve Carver, von dem auch die kunstvollen, sepia-getönten Fotos des Bandes stammen, hat seit 1997, also insgesamt 22 Jahre an dem beeindruckenden Werk gearbeitet. Filmlegende Roger Corman steuerte ein Vorwort bei, der Filmjournalist, Buch- und Drehbuchautor C. Courtney Joyner war an den sehr informativen Texten beteiligt, der Filmprofessor Stephen B. Armstrong fungierte als Redakteur.?„Why Westerns Matter“, warum es Western braucht, beantwortet Roger Corman in einem dreiseitigen Vorwort, das weit mehr ist als nur eine Pflichtübung. Zu einem benennt er seine eigenen Verbindungen zum Genre, zum anderen hat er viele der in dem Buch porträtierten Schauspieler und Schauspielerinnen selbst vor der Kamera gehabt und er hat vier Filme produziert, für die Autor Steve Carver als Regisseur zeichnete, „Big Bad Mama“ davon wohl der bekannteste.

Sind Western immer noch wichtig, Jahrzehnte, nachdem ihre Hochblüte vorbei ist, fragt sich Corman. Ja, das sind sie, meint er. Sie sind immer noch vital, und wenn nicht kommerziell so doch auf jeden Fall kulturell. Als Beispiel nennt der John Fords „The Searchers“ (Der schwarze Falke), in dem das Problem des Rassismus deutlich und auch heute noch aktuell behandelt wird. Die besten Western, meint Roger Corman, sind immer die, in denen der Konflikt zwischen zwei moralischen Wertvorstellungen thematisiert wird. Wenn es ein Hollywood-Genre gab und gibt, in dem die amerikanische Gesellschafft sich selbst im Spiegel sieht, dann ist es der Western, meint er. „Ich schätze, solange es dieses Land gibt werden auch diese Filme wichtig sein.“

Für Steve Carver begann die Arbeit an diesem Buch auf dem Roten Platz in Moskau, wo er von einem Straßenhändler eine Nikon FE erwarb, eine von 1978 bis 1983 gebaute und ganz aus Metall gefertigte 35-Milliemter-Kleinbild-Spiegelreflexkamera. Mit ihr zog er durch Russland, fotografierte Bauern und Bettler, schwarz-weiß, verliebte sich in diese Art Bilder, richtete sich daheim im Los Angeles in Venice Beach ein Labor ein, das er „The Darkroom“ nannte. Er studierte die Porträtfotografen des späten 19. Und frühen 20. Jahrhunderts, Edward Sheriff Curtis, Alfred Stieglitz, Edward Weston, Alfed Steichen, Henri Cartier-Bresson, experimentierte mit Filmen und Chemikalien, fixierte sich auf einen ursprünglich für die NASA entwickelten panchromatischen Kodak-Film, testete Fotopapiere, mischte Gold, Sepia und Selenium in seine Entwicklerflüssigkeit. Fand so allmählich zu Fotos, deren evokative Farbtöne an die Patina historischer Aufnahmen erinnerten. Steve Carver fand seinen Stil. Baute sich ein Fotostudio, das er „IMAGE“ taufte, Lagerräume, Künstlergarderoben und Kostüm- und Waffenschränke inklusive.

Das Versprechen, das er R. G. Armstrong gegeben hatte – dem ersten, in diesem Buch porträtierten Westernhelden – beschleunigte dann die Arbeit. Dieser Robert Golden Armstrong, Jahrgang 1917, hatte seine Filmkarriere 1958 mit „Schieß zurück, Cowboy“ (im Original noch viel besser, nämlich: From Hell to Texas) begonnen, bei Howard Hawks und viel bei Sam Peckinpah gespielt, seine bekannteste Filmrolle wohl der Sheriff Bob Ollinger in „Pat Garrett jagt Billy the Kid“. Hier eine seiner Tiraden, die er an den von Kris Kristofferson gespielten Billy richtet:

„I got my shotgun filled with sixteen thin dimes, enough to spread you out like a crazy woman’s quilt. Why don’t you sing the song of Jesus while there’s still a way? Repent you son-of-a-bitch! I’ll take you on a walk across hell on a spider’s web!“

Steve Carver versprach ihm, sein Buch noch zu seinen Lebzeiten zu vollenden. Das hat er nicht ganz geschafft, und mit jedem Monat mehr, der vergeht, wird das Buch seinem ursprünglichen Arbeitstitel buchstäblich mehr und mehr gerecht: „The Dying Breed“, sollte es einmal heißen. Die Letzten ihrer Art.

Steve Carver hat sie vor seiner Kamera versammelt. Seine Porträts zeigen sie in Anlehnung an die Fotokunst der Großen in zeithistorischem Kolorit, sie bewahren die Aura und den Mythos des Wilden Westens. Ausstattung, Waffen und Kostüme sind authentisch, die Schauplätze der Fotos liebevollst rekonstruiert und eingerichtet, sei es ein Saloon, ein Indianerzelt, eine Blockhütte, eine Ranch, ein Hotelzimmer.  Die Requisiten sind überreich, wer sich mit Waffen auskennt, begegnet zahlreichen authentischen Colt-Revolvern und Schrotflinten, Sharps, Springfield, Winchester und Henry-Gewehren. Bruce Boxleitner etwa hat einen Auftritt mit einer 1892er Winchester, seinem Peacemaker Colt und einem ‘77er Colt Lightning im Gürtel, dazu einen .45-70, 1873er Springfield-Karabiner in Reichweite. Barbara Luna, die in über hundert Western spielte, kommt mit einem „Storekeeper’s model“ Colt 1877 Thunderer hinter ihrem Fächer.

Insgesamt versammelt das Buch über 80 Westernlegenden, darunter Stefanie Powers – „the best rider in Hollywood“, wie Stuntman Hal Needham neidlos konstatierte –, die Damen Ruta Lee, Jacqueline Scott, Kateri Walker und Lana Wood, Rauhbeine wie Karl Malden, Clu Gulager, Robert Foster, Bo Hopkins, Richard Roundtree, Henry Silva, Michael Dante, Denver Pyle oder Fred Williamson, die Brüder Robert und David Carradine (der auch vom Titel schaut), den „Saloon comedian“ Buddy Hackett oder den Kostümbildner Al Fleming, der die Filme von Sam Peckinpah und Walter Hill ausgestattet hat. Und auch Horst Buchholz

Als Fotobuch ist der Band wahrlich exquisit. Was mich vollends für ihn eingenommen hat, aber sind die Texte. C. Courntney Joyner bietet ganze Prärien voller Hintergrund, verschränkt die Kinogeschichte des Westerns auch mit den Fernsehenserien, blickt hinter viele Kulissen,  hat ein Auge für gute Zitate und erhellende Zusammenhänge. Wahrhaft große Klasse.

Alf Mayer